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Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Dreieichenhain bis zum 100 jährigen Bestehen (2004)

Erste Aufzeichnungen über Dreieichenhain sind in einer Statistik des Landkreises Offenbach über Ausgaben und die Geräte in den Jahren 1878 und 1879 zu finden. Hier kann folgendes nachgelesen werden: Dreieichenhain hatte 1.073 Einwohner, 215 Wohnhäuser, keine Freiwillige und keine Pflicht-Feuerwehr, 1 Spritze ohne Saugwerk, 3 Leitern, 4 Hakenleitern und 40 Löscheimer, 9 Schläuche mit einer Länge von 37 Meter. Die Kosten der Löschanstalten betrugen für das Jahr 1878 47,54 M ( Mark ) und für das Jahr 1879 51,65 M. 1878 und 1879 fanden keine Brände statt, der letzte Brand war 1876.

Anmerkung: Als Kommandant der Löscheinrichtungen ist niemand aufgeführt. Vermutlich wie üblich in dieser Zeit hatte das Kommando der Bürgermeister.

1904
Im Gasthaus „Zum Frankfurter Hof” – es war der 22.April 1904 – kam es zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Dreieichenhain. Erster Kommandant wurde Heinrich Schäfer und zweiter Kommandant Wilhelm Buxmeyer. Es waren 21 Gründer der Freiwilligen Feuerwehr Dreieichenhain die namentlich in der Chronik festgehalten sind.


1910
Laut Statistik des Grossherzogtums Hessen, zum Ende des Jahres 1910 ist über Dreieichenhain und die Freiwillige Feuerwehr folgendes aufgeführt: Dreieichenhain hat 1.934 Einwohner, Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1904 gegründet, der Kommandant war Georg Wenzel, von Beruf Techniker, die Mitgliederzahl der Feuerwehr betrug 45, im Steigerdienst waren 15 ausgebildet, die Hilfsmannschaften betrug 120, man hatte 2 Spritzen, davon eine mit Saugwerk, Baujahr 1892, die Anzahl der Feuereimer betrug 36, die Feuerhaken 3 und die Standfakeln 4.Weiterhin waren vorhanden: 2 Schlauchbrücken, 1 Schlauch- und Gerätewagen, 200 Meter gummierte Schläuche, 1 Schiebeleiter, 2 Leitern ohne Stützen, 3 Dachleitern. Die Ausgaben für das Löschwesen betrugen 707 Mark von der Gemeinde, 420 M von der Landesfeuerlöschkasse, 50 M von anderer Seite und 1.936 M von der Feuerwehr. Insgesamt 3.113 M. Das Verbandsorgan wurde gehalten.


1924
Im Jahre1924 konnte auf ein 20-jähriges Bestehen zurückgeblickt werden. Anlässlich dieses Jubiläums wurde der Freiwilligen Feuerwehr Dreieichenhain der Kreisfeuerwehrtag des Kreises Offenbach übertragen. Gefeiert wurde am 2., 3. und 4. August in Dreieichenhain.  Am Samstag den 2. August fand abends um 21 Uhr eine Burgbeleuchtung mit  Brillantfeuerwerk statt. Das Feuerwerk hat so gut gefallen, dass man beschloss, es jedes Jahr durchzuführen. So wurde das Feuerwerk im nächsten Jahr am Pfingstsamstag, zur Haaner Kerb, veranstaltet und wurde bis heute zu einer weithin bekannten Attraktion.

1933
Die Bürgermeister der Landgemeinden erhielten ein Schreiben vom Hessischen Kreisamt Offenbach a.M. über die „Gleichschaltung der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Offenbach. Von den Führungskräften wurde politische Linientreue gefordert. Der 1931 gewählte 1. Kommandant Otto Strauß war gezwungen sein Amt niederzulegen. Er war jüdischen Glaubens.

1935
Am 26. Juni trat das „Luftschutzgesetz“ in Kraft, dass den Begriff "Luftschutzpflicht“ einführte. Die Bevölkerung hatte an Lehrgängen über das Feuerlöschen teilzunehmen. Diese Lehrgänge wurden von den Feuerwehren durchgeführt.


1938
Am 23. November trat das „Reichsgesetz über das Feuerlöschwesen in Kraft. Die Feuerwehr wurde zur „Feuer-Löschpolzei“. Die Farbe der Feuerwehrfahrzeuge wurde „tannengrün“. Eine reichseinheitliche Feuerwehruniform wurde eingeführt. Alle Vereine und Verbände der Feuerwehren wurden aufgelöst und das Vermögen eingezogen. Die Freiwillige Feuerwehr Dreieichenhain wird motorisiert. Ein angekaufter Taxibus wird in Eigenhilfe zum Feuerwehrfahrzeug umgebaut. Von der politischen Führung,

der Stadt Dreieichenhain oder dem Kreis Offenbach a.M oder noch höherer Stelle, erhielt die Freiwillige Feuerwehr eine Tragkraftspritze, eine „TS 8/8“, Fabrikat Bachert.

1939
Die „Ausbildungsvorschrift für den Feuerwehrdienst“ (Polizeidienstvorschrift 23) wurde eingeführt.

1943
Nach den ersten Bombenangriffen in Dreieichenhain und Umgebung wird bis zum Kriegsende nachts auf dem runden Turm der Burg ein Luftbeobachtungsposten eingerichtet, der von der Feuerwehr besetzt wird. Die Feuerwehr Dreieichenhain gehört zur „Feuerwehrbereitschaft Neu-Isenburg“ und wurde nach Luftangriffen in Neu-Isenburg und Darmstadt eingesetzt.

1945
Dreieichenhain war von den Amerikanern besetzt. Als kommissarischer Bürgermeister war der Schullehrer Werner eingesetzt. Dieser wiederum beauftragte auf Anordnung der Amerikaner den Kameraden Georg Hunkel die Freiwillige Feuerwehr wieder ins Leben zu rufen.

1946
Die erste Versammlung der Freiwilligen Feuerwehr Dreieichenhain fand am 23.11.1946 im Rathaus statt. Anwesend waren 13 Kameraden. Der Kamerad

Georg Hunkel wurde zum 1. Kommandanten und der Kamerad Arthur Frank zum 2. Kommandanten gewählt. Der „23. November 1946“ ist somit das Datum für den
Neubeginn der Freiwilligen Feuerwehr Dreieichenhain nach dem 2. Weltkrieg.

1947
Eine Jugendgruppe wird gebildet die aus 14 Kameraden besteht. Das Alter der Kameraden beträgt im Schnitt 18 Jahre. Die Namen sind in der Chronik festgehalten.


1948
Die hessische Landesfeuerwehrschule in Kassel nimmt ihren Betrieb wieder auf. Die Kameraden Georg Schwerdhöfer und Willi Schäfer nehmen an einem

Lehrgang an der Feuerwehrschule teil. Die Planung eines neuen Feuerwehrhauses wird in Angriff genommen. Architekt und Stadtbaumeister Jourdan legt die ersten Pläne vor. Die Stadt Dreieichenhain stellt das Material, die Bauarbeiten sollen in Eigenhilfe durch hiesige Handwerker der Feuerwehr ausgeführt werden.

1949
Die erste Burgbeleuchtung nach dem Kriege wird anlässlich der Haaner Kerb von der Feuerwehr durchgeführt. Am 22.01. brannte der Heuboden und die Stallung des Gasthauses „Zur Krone“ in der Fahrgasse ab. Ein Tragkraftspritzenanhänger wird in Dienst gestellt. Man trägt sich mit dem Gedanken eine Pflichtfeuerwehr einzuführen.

1950
Die Tragkraftspritze wird zum Anwerfen mit einer Ratsche versehen. Dadurch wird beim Anwerfen eine höhere Drehzahl erreicht und die TS springt besser an. In der ersten Oktoberwoche fand die Feuerschutzwoche statt. An einer Großübung an der Schule nahmen die Feuerwehren Sprendlingen, Langen, Götzenhain und ein amerikanischer Löschzug teil. Die Amerikaner demonstrierten wie man Benzin mit Wasser löscht.

1952
Der 20.07. war ein großer Tag für die Stadt Dreieichenhain und ihre Freiwillige Feuerwehr. Das neue Feuerwehrhaus in der Dorotheenstraße 30 wurde bezogen. In sämtlichen Straßen und Häusern wird von der Feuerwehr eine Brandverhütungsschau durchgeführt. Im „Burg-Cafe’“ oder „Cafe’ Frei“ veranstaltet die Feuerwehr einen Sylvesterball.

1954
Die Freiwillige Feuerwehr Dreieichenhain wird 50 Jahre alt. 14.04.54 Akademische Feier in der „Krone“ 26/27/28.07 Feuerwehrfest zum 50jährigen Bestehen. 26.07. Großer Fest. Die Frauen stiften aus diesem Anlass der Wehr eine Fahne. 27.07. vormittags; Großübung der Wehr, nachmittags: Großer Festzug durch Dreieichenhain. Beteiligt sind alle Ortsvereine und befreundete Feuerwehren. 28.07. Frühschoppen und Kinderfest mit Umzug.

1956
Am 05.07.wird das neue Tanklöschfahrzeug TLF 16, Marke Magirus, in Dienst gestellt. Die Übergabe erfolgte durch Bürgermeister Stroh. Das Fahrzeug hatte eine Pumpenleistung von 1.600 Liter/min und einen Wassertank von 2.400 Liter. Das neue Tanklöschfahrzeug übte vermutlich auf Brandstifter einen besonderen Reiz aus. Von der Indienststellung im Juli bis zum Jahresende brannten in Dreieichenhain 4 Strohhaufen von der Größe eines Zweifamilienhauses. Alle 4 Brände gehen auf Brandstiftung zurück.

1957 
01.05 um 03.00 Uhr Einsatz: Dachstuhlbrand in der Großmetzgerei Fretz an der Hainer Chaussee. Zur Unterstützung wurde die Feuerwehr Sprendlingen mit der Drehleiter benötigt. Nach 60 Minuten hieß es „Feuer aus“.

1958 
Zum Gedenken an die im 2. Weltkrieg gefallenen Kameraden wird am Feuerwehrhaus eine Gedenktafel enthüllt. Die Tafel trägt die Inschrift. „Den Toten zur Ehr, den Lebenden zur Mahnung.“ An der Ehrung der Gefallenen nahmen die örtlichen Gesangvereine und Bürgermeister Stroh teil. Angehörige der Gefallenen waren Ehrengäste.

1960
Ein VW-Kombi wurde als Mannschaftswagen in Dienst gestellt. Das Fahrzeug wurde von der Stadt Dreieichenhain finanziert. Die Wehr übernahm die Lackierung und Ausstattung. Am 26.12. in den frühen Morgenstunden brannte der Dachstuhl von Schloß Wolfsgarten. Unter der Leitung von Kreisbrandinspektor Georg Leichter, Neu-Isenburg, waren die Wehren Langen, Egelsbach, Sprendlingen, Dreieichenhain und Neu-Isenburg im Einsatz.

1962
Am 11. August übergibt die Feuerwehr dem Odenwaldclub 2 Ruhebänke die von der Wehr an ihren Standorten aufgestellt wurden.

1963
Am 13.02. wurde die Jugendfeuerwehr Dreieichenhain gegründet. Aufnahmealter 12 Jahre. Als Leiter und Ausbilder erklärte sich Brandmeister Georg Zimmer bereit. Die Stärke der Jugendfeuerwehr betrug 17 Jugendliche.

1964
Die Freiwillige Feuerwehr Dreieichenhain erhält die lang ersehnte Drehleiter. Die Übergabe am Feuerwehrhaus erfolgte unter großer Beteiligung der Einwohner durch Herrn Bürgermeister Pfrommer.

1965
Am 12. 09. erhält die Feuerwehr einen neuen VW-Mannschaftsbus. Die Übergabe erfolgte im Anschluss an einer Übung auf dem Hofe der Ludwig Erk Schule durch Bürgermeister Pfrommer und Stadtverordnetenvorsteher Klaiber.

1966
Der Atemschutz hält bei der Feuerwehr Einzug. Der Atemschutz mit Filtergeräten ist passe. Die Feuerwehr wird mit Pressluftammern der Fa. Matter ausgerüstet. Im Feuerwehrhaus entsteht ein Unterrichtsraum. Ab sofort brauchen keine Unterrichte, Vorstandssitzungen und Versammlungen in Gaststätten durchgeführt werden.

1967
29.11. um 01:30 Uhr Einsatz: Grossbrand bei der Fa. Spannbeton Dreßler. Es brannte eine Wohnbaracke. Nachbarliche Löschhilfe wurde durch die Freiwillige Feuerwehr Sprendlingen geleistet. Einsatzleiter war Kreisbrandinspektor Leichter.

1968
Zur 250. Haaner Kerb gibt es einen Zeltbetrieb. Das Zelt wird von der Freiwilligen Feuerwehr betrieben. Am Pfingstsamstag, dem Tag der Burgbeleuchtung wird die Feuerwehr von der Arbeitsgemeinschaft der Dreieichenhainer Ortsvereine unterstützt.

1969
Der traditionelle schwarze Feuerwehrhelm wird abgeschafft und durch neue Helme in Tagesleuchtfarbe ersetzt. Diese Farbe speichert bei Tage Licht und leuchtet nachts. Somit ist ein Unfallschutz gegeben, der Feuerwehrmann ist im Dunkeln an Einsatzstellen sichtbar. Am 09.10. fand eine Nachtalarmübung statt. Bei der Fa. Gg. Schäfer, Fuhrbetrieb für Kies und Heizöl, wurde ein Öltankbrand angenommen. Anlässlich dieser Übung wurde von der Stadt Dreieichenhain der Lichtmastanhänger, LM-A, überreicht. Von nun an konnte zur Sicherheit jede Einsatzstelle taghell erleuchtet werden und Elektrogeräte unabhängig vom Stromnetz betrieben werden. Der Lichtmast

hat 3 Scheinwerfer von 1.500 Watt und kann auf 9 m Höhe ausgefahren werden.

1970
Das neue Brandschutzhilfeleistungsgesetz vom 5. Oktober liegt vor und tritt am 1. Januar 1971 in Kraft.

1971
01.04. um 17:00 Uhr Einsatz: Technische Hilfeleistung. Beim Bau eines Atriumhauses am Alten Berg stürzte eine Mauer ein. Die Mauer wurde von frisch aufgeschütteter Erde umgedrückt und Verschüttete 2 Arbeiter. Ein Arbeiter wurde schwer verletzt geborgen, ein Arbeiter starb bei dem Unfall. Bei diesem Einsatz war auch die Berufsfeuerwehr Offenbach eingesetzt.

1972
Am 14.10. erhält die Wehr einen neuen Unterrichtsraum. Der alte Unterrichtsraum war zu klein und wurde von der Stadt vergrößert und modernisiert.

1973
Wegen Platzmangel wurde das Ehrenmahl vom Feuerwehrhaus auf den Neuen Friedhof verlegt. Durch das neue Brandschutzhilfeleistungsgesetz des Landes Hessen gibt es in der Struktur der Freiwilligen Feuerwehr eine Änderung. Nach dem neuen Gesetz gibt es jetzt eine Einsatzabteilung die der Kommune angegliedert ist, eine Ehren- und Altersabteilung sowie einen neu zu gründenden Feuerwehrverein. Ab sofort ist das Alter für die Mitgliedschaft in der Einsatzabteilung gesetzlich geregelt. Mitglied in der Einsatzabteilung kann nur sein wer das 17. Lebensjahr vollendet hat und gesundheitlich geeignet ist. Mit Vollendung des 60. Lebensjahres wechselt man von der Einsatzabteilung in die Ehren- und Altersabteilung.

► Mitglied im Verein kann jeder werden. Der „Verein der Freiwilligen Feuerwehr Dreieichenhain 1904 e.V.“ wurde am 02. November 1973 gegründet.

1974
Vom 15. - 17.07 findet der Kreisjugendfeuerwehrtag mit 20 Jugendwehren in Dreieichenhain statt. Vom 07. auf den 08.11. Einsatz: Großfeuer in der Fleischwarenfabrik Wille. Feuermeldung um 23:15 Uhr. Es entstand ein Schaden von mehreren Millionen Mark. Das Zentrallager, die Kühlanlage und ca. 50 Tonnen Fleisch- und Wurstwaren wurden ein Raub der Flammen. Der Brand wurde durch unsachgemäßen Umgang mit einem Propangasbrenner beim Verlegen von Dachpappe ausgelöst. Eingesetzt waren die Wehren Dreieichenhain, Sprendlingen und Neu-Isenburg. Einsatzleiter war Kreisbrandinspektor Gg. Schäfer, Sprendlingen.

1976
Der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Dreieichenhain erhebt bei der Jahreshauptversammlung gegenüber den Vertretern der Stadt Dreieichenhain den Vorwurf, dass beim Zusammenschluss 1977, die Feuerwehr Dreieichenhain die schlecht ausgerüstete Wehr der Stadt Dreieich sei. Seinen Vorwurf konnte er entsprechend begründen. Seitlich wird am Feuerwehrhaus eine Fahrzeughalle angebaut. Wegen der nicht den Vorschriften entsprechenden Torhöhen und Torbreiten tritt der Stadtbrandinspektor zurück, der Feuerwehrausschuss droht mit seinem Rücktritt.

1977 
Durch die Gebietsreform entsteht aus den Kommunen Buchschlag, Dreieichenhain, Götzenhain, Offenthal und Sprendlingen die Stadt Dreieich. Jeder Stadtteil behält seine Freiwillige Feuerwehr. Dies ist im Brandschutzhilfeleistungsgesetz so geregelt. So wird aus der Freiwilligen Feuerwehr Dreieichenhain die Stadteilfeuerwehr Freiwillige Feuerwehr Dreieich-Dreieichenhain und aus dem Stadtbrandinspektor von Dreieichenhain ein Wehrführer. Die Mängel am Anbau und Umbau am Feuerwehrhaus Dreieichenhain werden von der Stadt Dreieich zu Zufriedenheit der Feuerwehr beseitigt. 23.04. um 01:30 Uhr Einsatz: Technische Hilfeleistung in der Strasse An der Trift. Zusammenstoss von 2 PKW’s. Ein Schwerverletzter starb während der Rettung. Die Freiwillige Feuerwehr beteiligt sich am Hessentag der in der neuen Stadt Dreieich stattfindet.

1978
Die Feuerwehr stellt am 23.06. ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug in Dienst. Ein Mercedes mit Metz-Aufbau. Mit der Ausrüstung kann sowohl eine Brandbekämpfung wie auch eine Hilfeleistung durchgeführt werden. Zur Hilfeleistungsausrüstung gehören ein hydraulischer Spreizer und eine Schere. Mit diesem Fahrzeug im Gerätepark hatte die Freiwillige Feuerwehr Dreieichenhain erstmals einen genormten Löschzug, bestehend aus Tanklöschfahrzeug, Löschgruppenfahrzeug und Drehleiter. Die offizielle Übergabe durch die Stadt Dreieich, Herrn Bürgermeister H. Meudt und Stadtrat O. Zeller, erfolgte am 16.07. am „Tag der offenen Tür“.

1979
Die Freiwillige Feuerwehr feiert ihr 75-jähriges Bestehen. Die Feierlichkeiten finden im Mai statt. Zum Fest wird eine Verdienstmedaille in Gold, Silber und Bronze herausgegeben. Festablauf : Samstag den 05.05. 20:00 Uhr Akademischenfeier im Burgkeller für geladene Gäste Sonntag den 06.05. 09:00 Uhr Totenehrung auf dem Waldfriedhof anschließend gemeinsamer Kirchgang Freitag den 11.05. 18:00 Uhr Großübung im alten Stadtkern unter Beteiligung aller Stadtteilwehren Samstag den 12.05. 20:00 Uhr Festtanz in der TV-Turnhalle mit „Adam und die Mickys“ Sonntag den 13.05. 09 - 17 Uhr „Tag der offenen Tür“ mit Platzkonzert und Frühschoppen,

Ausstellung alter und neuer Geräte, Filmvorführungen, Europas größte Briefmarkenschau mit Feuerwehrmotiven und Deutschlands größte Sammlung ausländischer Feuerwehr- wappen. Das Dreieich-Museum führt eine feuerwehrspezifische Ausstellung durch. Als Festgeschenk erhält die Wehr von Herrn Bürgermeister Meudt, der auch gleichzeitig Schirmherr ist, eine neue Tragkraftspritze, eine TS 8 mit VW-Motor und elektrischem Anlasser.

1980
Die Feuerwehr stellt am 16.09 einen neuen Mannschaftswagen in Dienst, der gleichzeitig zum Transport der 1979 erhaltenen Tragkraftspritze dient.

1981
Das Jahr, dass in die Geschichte aller Dreieicher Stadteilfeuerwehren eingeht. Im Juni brannte der Bauernhof Köppen in Offenthal. Der Brand wurde gegen 06:20 Uhr durch Blitzeinschlag ausgelöst. zuvor hatte es die ganze Nacht gewittert. Am 10.06.gingen in Hessen sintflutartige Regenfälle nieder. 127 Liter Wasser waren pro Quadratmeter zu verzeichnen. Die gesamte Dreieich stand unter Wasser. An der Gaststätte „Alte Bergmühle“ wollte man die Brücke sprengen. Die Senke im Bereich des Lokales stand einschließlich Lokal unter Wasser. Als einzige Wehr war die Feuerwehr Dreieichenhain mit ihrem Schlauchboot einsatzfähig. Drei Kinder wurden in Sprendlingen im Bereich „Vogtei“ mit dem Boot gerettet.

1985
Bürgermeister H. Meudt übergibt der Freiwilligen Feuerwehr ein neues Tanklöschfahrzeug, ein TLF 16, mit einer Pumpenleistung von 1.600 l Wasser pro Minute und einem Wassertank von 2.500 Liter. 22.12. Einsatz 21:45 Uhr: Großbrand in Offenthal. Es brennen Scheune und Stallung eines Gehöfts in der Mainzer Str. 7. Die Feuerwehr Dreieichenhain leuchtete die Brandstelle aus, das TLF wurde zur Brandbekämpfung eingesetzt, die restliche Mannschaft räumte unter Pressluftammern die Erntevorräte aus.

1986
Großfeuer in der Altstadt, ehemaliges Museum in der Fahrgasse. Feuermeldung um 05:28 Uhr. Brandursache vermutlich in alkoholisiertem Zustand im Bett geraucht. Das Wohnzimmer brannte total und der Brand griff auf den Dachstuhl über. Der Wohnungsinhaber wurde vermisst und bei der Suche tot im Wohnzimmer gefunden.

1988
Die Jugendfeuerwehr Dreieichenhain feiert ihr 25jähriges Bestehen. Im Burgkeller wurde die „Akademische Feier“ veranstaltet und die Gründungsmitglieder sowie Mitglieder des Vereins und der Einsatzabteilung, die sich um die Jugendfeuerwehr verdient gemacht haben geehrt. Der „Tag der offenen Tür“ standen ganz im Zeichen der Jugendfeuerwehr. Schirmherr war Herr Landtagsabgeordneter Claus Demke. 03.12. um 08:42 Einsatz Technische Hilfeleistung: Bei Baggerarbeiten wurde ein Gasrohr beschädigt. Es bestand Explosionsgefahr. Ein Arbeiter kam mit einer Gasvergiftung in die Klinik. Das defekte Rohr konnte von der Feuerwehr abgedichtet werden.

1990
Das bis jetzt in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr mit 150 Einsätzen stärkste Jahr. Angefangen hat es am 03.02. gegen 19.00 Uhr. Ein Sturm namens „Wiebke“ fegte über die BRD und hinterließ Millionenschäden. Die Feuerwehr Dreieichenhain hatte alleine 76 Sturmeinsätze zu verzeichnen. 23.08 07:40 Uhr Großfeuer Hofgut Neuhof. Lage: durchgebranntes Dach einer Scheune, auf einer Länge von ca. 100 m trat Rauch aus den Ziegeln, mit einer Durchzündung war zu rechnen. Eingesetzt waren die Wehren Götzenhain, Dreieichenhain, Offenthal, Sprendlingen, Neu-Isenburg und Langen. Bei einem Wohnungsbrand in der Taunustr. zog sich die Wohnungsinhaberin so schwere Brandverletzungen zu, dass sie nach einigen Tagen in der Verbrennungsklinik in Ludwigshafen verstarb. Am 05.09. wurden wir mit unserer Drehleiter in  Sprendlingen eingesetzt. Weder über das Treppenhaus, noch über tragbare Leitern konnten von dem Feuer eingeschlossene Personen von einem Balkon gerettet werden. Mit unserer Drehleiter (Opel-Blitz) passten wir durch die enge Toreinfahrt und konnten so am Balkon anleitern und die darauf befindlichen Menschen retten. 

1991
In diesem Jahr hatte die Einsatzabteilung 147 Einsätze zu bewältigen. Zwei besonderer Einsätze waren am 12.08. und am 26.08. 12.08. Technische Hilfeleistung in der Gleiststraße. Gasausströmung durch undichtes Ventil einer Azetylengasflasche. Ein hochexplosives Gasgemisch hatte sich gebildet. Mit dem Drucklüfter konnte das Gemisch unter die Explosionsgrenze gebracht werden. 26.08. Technische Hilfeleistung in der Daimlerstraße. Eine 6 x 20 m große Baracke war über zwei Arbeitern

zusammengestürzt. Mit Hebekissen wurden die Dach- und Wandteile angehoben und die Arbeiter befreit. Die verletzten Arbeiter wurden mit dem Rettungshubschrauber in die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ffm. transportiert.

1992
22.06. um 15:30 Uhr ging über dem Westkreis ein Unwetter nieder. Die gesamten Wehren der Dreieich pumpten Keller leer. Der Blitz traf eine Trafo-Stadion.


1993
24.10. gegen Mitternacht Einsatz: Vermutlich durch Brandstiftung wurde eine Halle mit Booten aus Kunststoff sowie mit eingelagerten Farben und Lösungsmitteln in Brand gesetzt. 165 Feuerwehrleute aus Dreieich, Langen, Neu-Isenburg und Rödermark waren im Einsatz.

1996
Ein ganz besonderes Jahr für die Freiwillige Feuerwehr Dreieichenhain. Eine vollhydraulische Drehleiter, eine DL 16-4, wurde in Dienst gestellt. Von nun an war man nicht mehr auf die Muskelkraft der Mannschaft angewiesen. Die Leiter war zwar gebraucht, aber generalüberholt und fand die Zustimmung der abnehmenden Behörden. Aus Spendengeldern Dreieichenhainer Klein- und Großbetriebe, der Stadt Dreieich und dem Feuerwehrverein, insgesamt 65.000 DM, wurde die Leiter finanziert. Am 16.11 hatte die DL ihren ersten Einsatz. Ein Bauarbeiter erlitt bei einem Bauunfall einen Beckenbruch und musste mit der Leiter aus dem 2.Obergeschoss auf die Straße zum warteten Rettungswagen gebracht werden. Ein Transport durch das Treppenhaus war nicht möglich.

1997
09.04. um 16:38 Uhr Einsatz: Großbrand in der Reitanlage des Reitvereins Dreieich. Das Stroh- und Heulager 10 x 15 m mit Stallungen 15 x 20 m des Reitvereins Im Haag, stand in Flammen. Zum Einsatz kamen die Wehren Dreieichenhain, Sprendlingen, Langen und Götzenhain. Brandursache war Kinderbrandstiftung durch Rauchen im Heu. Wegen des beginnenden Umbau des Feuerwehrhauses bezog man bis zur Fertigstellung im Jahre 98 ein neues Domizil, die leere Lagerhalle der Fa. Waigel in der  Landsteiner Straße.

1998
Am 2. Mai wurde das umgebaute Feuerwehrhaus wieder bezogen. Die Jugendfeuerwehr erhält durch diesen Umbau einen eigenen Raum. An diesem Um- und Ausbau war die Freiwillige Feuerwehr Dreieichenhain mit erheblichen Eigenleistungen beteiligt. Die Einweihungsfeier fand im Juni statt. Am 15.09. Technische Hilfeleistung: Beim Umsturz eines Baukranes in der Staffordstraße. Der Baukran war auf nicht befestigtem Untergrund auf die Seite gekippt und drohte auf mehrere Wohnhäuser zu stürzen. Der Baukran konnte so gesichert werden, dass er von einer Spezialfirma demontiert werden konnte.

2000
„Milleniumsnacht“ da keiner wusste, was in dieser Nacht passiert, wurde nicht nur landesweit, sondern sogar bundesweit für die Feuerwehren Dienst angeordnet. Kein Fachmann konnte voraussagen, was in computergesteuerten Anlagen passiert, wenn das Datum von 1999 auf 2000 umschaltet. Auch unser Feuerwehrhaus war besetz. Die „Milleniumsnacht“ verlief sehr friedlich. Auch durch den übermäßigen Gebrauch von Feuerwerkskörpern ist nichts passiert und niemand kam zu Schaden.

2001
Im November 2001 wurde ein neuer Komadowagen, ein sogenannter Kdow, von Bürgermeister Berthold Olschewsky überreicht und in Dienst gestellt.

2003
Zum „Tag der offenen Tür“ wurde ein neuer Mannschaftstransportwagen in Dienst gestellt. Der Vorläufer musste nach einem unverschuldeten Verkehrsunfall mit Totalschaden im Jahre 2002 abgeschrieben werden.

2004
Am 22. April feierte die Feuerwehr ihr 100-jähriges Bestehen im Burgkeller. In Dreieich fand eine Sonderausstellung “100 Jahre Feuerwehr Dreieichenhain” statt.
Am Feuerwehr-Gerätehaus in der Dorotheenstraße 30 wurde in einem Festzelt eine ausgelassene Feier samt Tag der offenen Tür gefeiert.